Alles und nichts
Dienstag, 1. März 2011
Mindestens 300 Straßenkinder in Wien: Jugendämter und Familien sind überfordert
Das Wien der verstoßenen Kinder

Die circa 300 Wiener Straßenkinder wurden seit ihrer frühesten Kindheit von ihren Familien misshandelt, vernachlässigt, traumatisiert und schließlich verjagt. Sie haben aufgehört, sich von Eltern, die nicht einmal für sich selbst sorgen können, sinnlos quälen zu lassen und da sie mehr vom Leben gesehen haben, als für eine reibungslose Erziehbarkeit gut ist, lassen sie sich auch von ohnehin schon überforderten Sozialpädagogen, nichts sagen.
Diese Kinder gelten für das Amt für Jugend und Familie, das etwa 2000 kompromissbereite Betroffene in Krisenzentren und betreuten Wohngemeinschaften untergebracht hat, als betreuungsresistent. Die obdachlosen Jugendlichen müssen sich anpassen und an Regeln halten, oder gehen. Wenn sie nicht um 18.00 Uhr im Krisenzentrum sind, wenn sie nicht bereit sind fürs Schuleschwänzen ein Ausgehverbot hinzunehmen, einen Vertrag zu unterschreiben in dem sie sich unter anderem zum Nichtrauchen verpflichten, dürfen sie nicht bleiben. Für das Jugendamt steht immer das Gesetz im Vordergrund, für „a-way“, eine Notfallschlafstelle für Minderjährige, die auf der Straße leben, hingegen der Mensch.
Für fünf Nächte im Monat ermöglicht diese Einrichtung der Charitas, denjenigen die durch die Maschen der staatlichen Versorgung gefallen sind und keinen Anspruch auf AMS-Geld oder Sozialhilfe haben, weil sie zu jung sind, einen Schlafplatz. Seit fünf Jahren bilden zehn Sozialpädagogen das Team von „a_way“. Sie lassen die betreuungsresistenten Kinder so sein wie sie sind und entdecken dadurch bei vielen erstaunliche Sozialkompetenzen.
Die restlichen Tage des Monats müssen die Straßenkinder selbst sehen wo sie bleiben können. Sie schlafen in Abbruchhäusern, in Waggons oder in Parks.
Ein gutes Beispiel ist der ÖBB-Friedhof in der Innstraße. Hier haben hunderte Jugendliche gehaust, Party gemacht, gelebt, bis eines Tages wegen einer Bandengeschichte alles in Flammen und Rauch aufging. Die ausrangierten Zugwaggons waren eingerichtet wie Schlafzimmer, die Kinder fanden es schön auf dem alten Bahnhof.
Doch eine endgültige Lösung konnte er auch nicht sein.
Viele „Verstoßene“ sehen nur einen Ausweg: Alkohol und Drogen. 13, 14 Jahre alte Mädchen gehen für zehn oder 20 Euro auf den Strich, um sich mit Tabletten zudröhnen zu können, Kinder arbeiten als Boten für Dealer, werden später selbst welche.
Ihre Hoffnungen auf ein neues Leben werden immer wieder zerstört.

Der Originalartikel ist circa 2.300 Wörter lang, von Emil Bobi und wurde auf profil.at gefunden. Ich hab ihn jetzt leider nicht gesehen, die haben wohl kein Archiv auf ihrer Seite. So muss ich ihn euch leider vorenthalten, denn drei A4 Seiten tippe ich freiwillig sicher nicht ab.
Hoffe meine Version gefällt euch trotzdem (oder gerade weil sie mit den geforderten und wie durch ein Wunder exakt eingehaltenen 350 Wörtern so schön kurz ist)!

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Letzte Aktualisierung: 2012.04.12, 21:06
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